STELLANTIS-CHAIRMAN WARNT: EU-VORGABEN LASSEN KLEINWAGEN VERSCHWINDEN

John Elkann, Chairman des Autokonzerns Stellantis, hat sich beim Automotive News Europe Congress in Turin für neue EU-Regularien ausgesprochen, die die Rückkehr rentabler Kleinwagen ermöglichen. Während 2019 in Europa noch rund eine Million Fahrzeuge unter 15.000 Euro verkauft worden seien, seien es inzwischen nur noch etwa 100.000.

„Kleinwagen wie der Fiat 500 waren einst das Rückgrat der europäischen Automobilindustrie“, so Elkann laut der Automobilwoche. Doch Regulierungen, die Gewicht und Kosten erhöhen, hätten diese Fahrzeuge unrentabel gemacht.

Besonders das sogenannte A-Segment, also die Klasse der besonders kleinen Fahrzeuge, sei stark betroffen. Die Zahl der Neuzulassungen in diesem Segment habe sich seit 2018 von 1,2 Millionen auf rund 500.000 Fahrzeuge pro Jahr mehr als halbiert.

Nach Elkanns Angaben müssen europäische Hersteller bis 2030 über 120 neue Vorschriften einhalten. Ein Viertel der Ingenieurskapazitäten bei Stellantis sei heute ausschließlich mit deren Umsetzung beschäftigt. Das bringe jedoch „keinen Mehrwert“.

Als positives Beispiel nannte Elkann Japan, wo sogenannte Kei-Cars leicht, günstig und erfolgreich seien. Diese machten dort rund 40 Prozent des Marktes aus. Er schlägt eine europäische Variante des Kei-Car mit der Bezeichnung „E-Car“ vor.

Elkann betonte, dass es nicht zielführend sei, allein auf große batterieelektrische Fahrzeuge zu setzen. Vielmehr müsse man die sogenannte „Energiegleichung“ berücksichtigen. Damit meint er, dass es ökologisch sinnvoller sei, möglichst viele alte Verbrenner durch effizientere neue Modelle zu ersetzen.

2025-06-18T08:40:00Z